Details zum Schadensfall – Ausgangssituation
In Altdorf bei Nürnberg kam es in einem qualitativ hochwertig ausgeführten Einfamilienhaus zu einem schweren Brandereignis. Ausgangspunkt war ein Feuer in der Garage, die teilweise mit Wohnraum überbaut war. Zwei in der Garage abgestellte Fahrzeuge brannten vollständig aus und erzeugten eine so hohe thermische Belastung, dass nicht nur die Garage selbst, sondern auch angrenzende Bauteile und tragende Strukturen massiv beschädigt wurden.
Das Einfamilienhaus des Versicherungsnehmers verfügte über rund 270 m² Wohnfläche und eine Grundfläche von etwa 340 m². Die Schadenshöhe belief sich auf insgesamt 1.150.000 Euro. Besondere Ausstattungen wie eine Sauna mit Ruhezone, ein offener Sichtdachstuhl sowie anspruchsvolle Ausbaukonstruktionen - darunter Trockenbauverkleidungen mit integrierter Abschirmfunktion zum Schutz vor elektromagnetischen Störfeldern - erhöhten die Komplexität der Sanierung erheblich. Zusätzlich waren bei dem Gebäude bereits vor dem Schadensfall bauliche Mängel vorhanden. Diese mussten separat erfasst und gegenüber dem eigentlichen Brandschaden abgegrenzt werden, sodass eine klare und transparente Kostentrennung zwischen den schadensbedingten und den nicht schadensbedigten Kosten erfolgen konnte.
Eine weitere Besonderheit ergab sich aus der Lage des Hauses. Neben brandschutztechnischen Aspekten waren deshalb auch erhöhte Schallschutzauflagen zu erfüllen. Der Kunde war sehr anspruchsvoll und präzise in seinen Vorstellung, was die Projektorganisation sowohl fachlich als auch im Austausch mit allen Beteiligten anspruchsvoller machte.


1. Ortstermin & Sofortmaßnahmen
Erster Ortstermin
Kurz nach der Schadensmeldung fand der erste Ortstermin statt. Anwesend waren neben dem Versicherungsnehmer auch das Team der REG Ingenieure sowie zwei Sachverständige: ein Gutachter für die baulichen Schäden am Gebäude und ein weiterer für den versicherten Hausrat. Hintergrund war, dass Gebäude und Inventar über unterschiedliche Versicherungen abgesichert waren und deshalb getrennt begutachtet werden mussten. Der Termin diente somit als Grundlage für die Abgrenzung der Schadensbereiche, als erstes Kennenlernen mit dem Kunden sowie als Koordinationsrunde mit den Sachverständigen.
Sofortmaßnahmen
Unmittelbar im Anschluss wurden erste Notmaßnahmen eingeleitet. Dazu gehörte die Herstellung eines Foliendachs, das die geöffneten und beschädigten Bereiche zuverlässig gegen Witterungseinflüsse schützte. Erhaltenswertes Inventar wurde gesichert, gereinigt und fachgerecht eingelagert, sodass es für die Dauer der Bauphase geschützt blieb. Parallel wurde die weitere Vorgehensweise abgestimmt und erste Planungen für Rückbau und Entkernung eingeleitet.
Bestandsaufnahme & Dokumentation
Dokumentation des Schadens
Die Erfassung des Schadens erfolgte in mehreren Schritten. Aufgrund des Alters des Hauptgebäudes – um 1914 – waren nur wenige Bestandspläne vorhanden, einige gingen zudem durch den Brand verloren. Deshalb mussten planerische Grundlagen vollständig neu erstellt werden, einschließlich statischer Berechnungen und konstruktiver Details.

Digitale Schadensdokumentation
Nach Rücksprache mit dem Sachverständigen wurde ein Verfahren zur 3D-Schadensdokumentation eingesetzt. Direkt nach dem Brand wurde ein erster Scan durchgeführt, um den Zustand des Inventars zu erfassen. Dies war insbesondere für den Sachverständigen des Hausrats von Bedeutung, da unter anderem Gemälde, Möbel und weitere hochwertige Einrichtungsgegenstände dokumentiert werden mussten. Nachdem das Gebäude beräumt und das Inventar sicher eingelagert worden war, folgte ein zweiter Scan für den Gebäudesachverständigen. Dieser diente der Visualisierung der baulichen Schäden und half, die ursprünglichen Qualitäten des Gebäudes präzise zu rekonstruieren.
Material- und Bauteildokumentation
Ergänzt wurde die Schadensdokumentation durch eine systematische Erfassung der vorhandenen Materialien und Bauteile. Diese strukturierte Dokumentation schuf die Basis, um im Wiederaufbau sowohl den technischen Anforderungen als auch den ursprünglichen Qualitäten des Gebäudes gerecht zu werden.
Arbeitsvorbereitung, Planung und technische Konzeption
Neuplanung und Genehmigung
Nach Abschluss der Sofortmaßnahmen begann die Planungsphase. Zunächst erfolgten die Grundlagenermittlung und die Entwurfsplanung, um den Wiederaufbau fachlich fundiert vorzubereiten. Aufgrund der Lage des Gebäudes nahe der Autobahn wurde ein Schallschutzgutachten erstellt, gefolgt von einem Brandschutzkonzept sowie dem erforderlichen GEG-Nachweis. Anschließend wurden die Unterlagen mit den zuständigen Behörden abgestimmt – ein Prozess, der aufgrund der Lage in einer Anbaubeschränkungszone und der baulichen Besonderheiten eine besonders präzise und umfassende Vorbereitung der Nachweise erforderte. Auf dieser Grundlage konnte schließlich der Bauantrag eingereicht werden.
Planung der Technischen Gebäudeausrüstung (TGA)
Zunächst erfolgten die Grundlagenermittlung und die Entwurfsplanung, um den Wiederaufbau fachlich fundiert vorzubereiten. Aufgrund der Lage des Gebäudes nahe der Autobahn wurde ein Schallschutzgutachten erstellt, gefolgt von einem Brandschutzkonzept sowie dem erforderlichen GEG-Nachweis. Anschließend wurden die Unterlagen mit den zuständigen Behörden abgestimmt – ein Prozess, der aufgrund der Lage in einer Anbaubeschränkungszone und der baulichen Besonderheiten eine besonders präzise und umfassende Vorbereitung der Nachweise erforderte. Auf dieser Grundlage konnte schließlich der Bauantrag eingereicht werden.
Terminplanung
Ein wesentlicher Bestandteil der Arbeitsvorbereitung war die Terminplanung. Hierbei wurde der sogenannte „kritische Pfad“ ermittelt – also jene Abfolge von Arbeitsschritten, die den Gesamtzeitplan maßgeblich bestimmten. Auf dieser Grundlage konnten sämtliche Maßnahmen priorisiert und koordiniert werden.
Baustellenlogistik
Für die Baustelleneinrichtung wurde der Garten als zentrale Fläche genutzt. Da die angrenzende Straße nicht blockiert oder teilweise gesperrt werden durfte, musste die gesamte Baustellenlogistik auf das Grundstück verlegt werden. Dies umfasste die Materiallagerung, die Organisation der Anlieferungen sowie die Aufstellung der Baucontainer. Gleichzeitig musste der vorhandene Baumbestand geschützt werden. Dafür kamen Baumschutzumzäunungen und Wurzelschutzmatten zum Einsatz, die während der gesamten Bauphase regelmäßig kontrolliert wurden.
Kundennutzen im Projektverlauf
Für den Bauherrn bedeutete diese Vorgehensweise vor allem Sicherheit und Klarheit in einem komplexen Schadensfall. Durch die strukturierte Planung, die eindeutige Abgrenzung der Kosten und die enge Abstimmung mit allen Beteiligten erhielt er eine verlässliche Grundlage für Entscheidungen.
Verlässliche Kostenermittlung und wirtschaftliches Beschaffungsmanagement
Transparente Kostenabgrenzung
Ein zentraler Bestandteil des Projekts war die eindeutige Abgrenzung zwischen bereits vorhandenen Mängeln, Kundensonderwünschen und brandschadensbedingten Schäden. Diese Trennung wurde detailliert dokumentiert und in enger Abstimmung mit den Sachverständigen aufbereitet. Für Versicherung und Bauherrn entstand so eine klare Grundlage, die eine transparente Abrechnung ermöglichte und den weiteren Prozess nachhaltig vereinfachte.
Wirtschaftliche Beschaffung
Auf Basis der ermittelten Gewerkekosten wurden die für die Wiederherstellung erforderlichen Leistungen zusammengestellt und passende Angebote eingeholt. Die Angebotsprüfung erfolgte in einem einheitlichen Verfahren, bei dem unter anderem die fachliche Qualifikation, die örtliche Nähe zum Schadensort sowie positive Erfahrungen aus früheren Projekten berücksichtigt wurden. Nach abschließender Abstimmung mit dem zuständigen Sachverständigen wurden die ausgewählten Leistungen freigegeben und die entsprechenden Aufträge erteilt.
Kundennutzen im Projektverlauf
Für den Bauherren bedeutete diese klare Struktur eine hohe Kostensicherheit. Die Leistungen waren transparent voneinander abgegrenzt, sodass Entscheidungen auf einer verlässlichen Grundlage getroffen werden konnten, ohne die Sorge, dass versicherte und nicht versicherte Leistungen vermischt würden. Durch den konsequent eingehaltenen Freigabeprozess konnte zudem eine 100 %ige Kostensicherheit erreicht werden.
Projektsteuerung, Bau - und Projektleitung
Koordination aller Beteiligten
Die REG Ingenieure übernahmen die ganzheitliche Steuerung des Projekts. Dazu gehörten sowohl die Abstimmungen mit den Sachverständigen der Versicherung als auch die Koordination der ausführenden Fachfirmen. Durch eine klar strukturierte und zielgerichtete Kommunikation wurden Informationen gebündelt, Zuständigkeiten eindeutig geklärt und Entscheidungen effizient vorbereitet. Dadurch wurden alle Beteiligten spürbar entlastet, Schnittstellen frühzeitig geklärt und Verzögerungen im Projektablauf vermieden.
Kommunikation und Entscheidungsprozesse
Besonders wichtig war die klare Kommunikation mit dem Bauherrn, der sehr genaue Vorstellungen von der Ausführung hatte. Durch regelmäßige Abstimmungen konnten Anpassungen schnell geprüft und Entscheidungen ohne Zeitverlust getroffen werden. Parallel sorgte eine fortlaufende Terminsteuerung dafür, dass der enge Zeitrahmen eingehalten wurde.
Strukturierte Abläufe
Alle offenen Punkte wurden systematisch erfasst und priorisiert. Dieses strukturierte Vorgehen erleichterte die Zusammenarbeit aller Beteiligten und stellte sicher, dass keine Aufgaben übersehen oder verzögert wurden. Durch die klare und nachvollziehbare Dokumentation war der Ablauf insgesamt geordnet und ohne zusätzlichen Abstimmungsbedarf im Hintergrund möglich.
Kundennutzen im Projektverlauf
Der Bauherr profitierte von klaren Abläufen und festen Ansprechpartnern. Für ihn reduzierte sich der organisatorische Aufwand erheblich, während er gleichzeitig die Gewissheit hatte, dass der Großschaden innerhalb der mit den Beteiligten vereinbarten Rahmenbedingungen zuverlässig und transparent abgewickelt wurde.
Realisierte Sanierungsmaßnahmen - Bauausführung
Rückbau und Entkernung
Die Ausführung begann mit dem vollständigen Rückbau und der Entkernung der beschädigten Gebäudeteile. Parallel dazu erfolgten umfangreiche Dekontaminationsarbeiten, bei denen Brandrückstände und Schadstoffe nachhaltig beseitigt wurden. Mehrere tragende Bauteile waren durch die extreme Hitze stark beeinträchtigt und mussten im Rahmen einer Betonsanierung erneuert werden.
Wiederaufbau
Der Wiederaufbau orientierte sich an der neuen Planung und verband klassische Ausbauarbeiten mit den besonderen Anforderungen des Hauses. Dazu gehörte auch die Integration des unbeschädigten Wintergartens in die neue Baukonstruktion, die besondere Sorgfalt bei der Ausführung erforderte.
Technische Gebäudeausrüstung und Außenbereiche
Im weiteren Verlauf wurden die neu geplanten Heizungs- und Elektroanlagen installiert und erfolgreich in Betrieb genommen. Nach Abschluss sämtlicher Bauarbeiten wurde auch der Außenbereich vollständig wiederhergestellt. Damit standen Gebäude, Gebäudetechnik und Außenanlage dem Bauherrn anschließend wieder uneingeschränkt zur Verfügung.
Kundennutzen im Projektverlauf
Der Bauherr profitierte insbesondere von der verlässlichen Koordination und der klaren Terminsteuerung. Durch die ermittelte Abfolge kritischer Arbeitsschritte wurde ein reibungsloser Ablauf ermöglicht, sodass die Sanierung trotz hoher Komplexität in außergewöhnlich kurzer Zeit abgeschlossen werden konnte.
Besondere Herausforderungen
Komplexität der Schäden
Die extreme Hitzeentwicklung im Bereich der Garage führte zu erheblichen Schädigungen an mehreren tragenden Bauteilen sowie an angrenzenden Strukturen. Neben der Instandsetzung sichtbarer Brandschäden waren daher auch weiterreichende konstruktive Maßnahmen erforderlich. Für diese speziellen Fragestellungen zog die Versicherung einen Sondersachverständigen für Statik und Tragwerksbegutachtung hinzu. Gemeinsam wurden verschiedene Ausführungsvarianten bewertet und eine Lösung gewählt, die sowohl wirtschaftlich als auch zeitlich am effizientesten umsetzbar war.
Besondere Anforderungen
Das Gebäude selbst wies mehrere Besonderheiten auf: von der Sauna mit Ruhebereich über den offenen Sichtdachstuhl bis hin zu speziellen bautechnischen Ausführungen. Hinzu kamen erhöhte Schallschutzauflagen aufgrund der Lage in unmittelbarer Autobahnnähe. Diese Faktoren stellten gesteigerte Anforderungen an Planung, Bauleitung und Ausführung, die durch die technische Erfahrung und die strukturierte Arbeitsweise unseres Teams erfolgreich bewältigt werden konnten.
Kommunikation und Abgrenzungen
Neben den technischen Aspekten stellte auch die Kommunikation mit dem Bauherrn eine Herausforderung dar. Die präzisen Vorstellungen und der hohe Anspruch des Kunden erforderten eine enge Abstimmung und klare Abgrenzung zwischen versicherten Leistungen und zusätzlichen, eigenständig beauftragten Anpassungen. Durch die sorgfältige Dokumentation entstand am Ende eine transparente Aufstellung, die den Schadensfall von den nicht schadensbedingten Kosten eindeutig abgrenzte.
Kundennutzen im Projektverlauf
Durch diese enge Begleitung erhielt der Bauherr ein hohes Maß an Planungs- und Entscheidungssicherheit. Komplexe Themen wie Genehmigungen, Kostentrennungen oder Sonderlösungen wurden vorbereitet und koordiniert. Das Ergebnis war eine für alle Beteiligten sehr zufriedenstellende Großschadensanierung.






















