Details zum Schadensfall – Ausgangssituation
In einer kieferorthopädischen Praxis in Feucht kam es zu einem Rohrbruch im Bereich der Heizleitungen im Doppelboden – mit weitreichenden Folgen. Über 300 m² Praxisfläche waren betroffen, darunter auch sensible Zonen wie Behandlungsräume und Technikbereiche. Die Feuchtigkeit verursachte erhebliche Schäden an Bodenaufbauten, Einbauten und technischen Anlagen. Zusätzlich wurde an mehreren Stellen Schimmel festgestellt, sodass ein Weiterbetrieb der Praxis ausgeschlossen war.
Der Schaden traf die Praxis mitten im laufenden Betrieb. Eine kurzfristige Schließung war unumgänglich – Termine mussten abgesagt, Geräte außer Betrieb genommen und die Patienten umorganisiert werden. In dieser Phase standen wir der Praxisleitung als verlässlicher Partner zur Seite: mit schneller Reaktion, klaren Abläufen und dem Ziel, organisatorisch wie technisch spürbar zu entlasten.
Für die Inhaberinnen und Inhaber einer Praxis zählt in solchen Fällen vor allem eines: die Ausfallzeit so kurz wie möglich zu halten und gleichzeitig sicherzustellen, dass alle hygienischen, technischen und medizinischen Anforderungen erfüllt werden. Genau mit diesem Anspruch wurden die REG Ingenieure beauftragt – mit der vollständigen technischen Umsetzung, fachgerechten Koordination und effizienten Steuerung.
Trotz anspruchsvoller Rückbauarbeiten, komplexer Gebäudestrukturen und einer Schadenshöhe von über 665.000 Euro konnte die Praxis bereits nach nur vier Monaten wieder uneingeschränkt öffnen – deutlich früher, als es die anfänglichen Zeitabschätzungen im Sachverständigen- und Projektumfeld vorsahen.


1. Ortstermin & Sofortmaßnahmen
Kurz nach der Schadensmeldung wurde ein Ortstermin mit allen relevanten Beteiligten organisiert. Neben der Praxisleitung nahmen auch Vermieter, Hausverwaltung, der Sachverständige, der Großschadenregulierer sowie das Projektteam der REG Ingenieure teil. Ziel war es, frühzeitig technische Abhängigkeiten, Zuständigkeiten und kritische Schnittstellen zu identifizieren. Diese strukturierte Abstimmung legte den Grundstein für ein koordiniertes Vorgehen ohne Informationsverluste.
Bereits während der Begehung wurde der kontaminierte Hohlboden als potenzieller Risikofaktor für Schimmel- und Keimbildung erkannt. Verschiedene Sanierungsansätze wurden hinsichtlich ihrer wirtschaftlichen und zeitlichen Auswirkungen analysiert. Nach sorgfältiger Bewertung fiel die Entscheidung, den Hohlboden vollständig sowie angrenzende Trockenbauwände teilweise zurückzubauen. Dadurch konnte eine vollständige Desinfektion gewährleistet, spätere Unsicherheiten minimiert und die Wiederinbetriebnahme im Vergleich zu einer schrittweisen Sanierung deutlich beschleunigt werden.

Sofortmaßnahmen
Technische Erstmaßnahmen
Unmittelbar nach Feststellung der Leckage wurden mehrere technische und organisatorische Maßnahmen eingeleitet, um den Schaden einzugrenzen. Die Heizungsanlage wurde außer Betrieb genommen, die Leckstelle lokalisiert und repariert. Anschließend erfolgte die Spülung der betroffenen Leitungsabschnitte mit einer geeigneten Desinfektionslösung, um mikrobiologische Belastungen auszuschließen. Parallel dazu wurden die betroffenen Boden- und Wandbereiche mit schimmelhemmenden Mitteln behandelt. Erste Trocknungsgeräte wurden bereits in dieser Phase installiert, um die Durchfeuchtung schnellstmöglich zu reduzieren und Folgeschäden zu vermeiden.

Räumung und Sicherung der Praxis
Die Praxisräume wurden vollständig geräumt. Das medizinische Inventar wurde systematisch erfasst, technisch getrennt und in einem nahegelegenen Gebäude sicher eingelagert. Zur Vorbereitung der Sanierung wurden sicherheitsrelevante Systeme – wie Brandmelde- und Alarmanlagen – deaktiviert, raumlufttechnische Auslässe verschlossen und eine temporäre Schließanlage installiert. Zusätzlich dokumentierte das Team sämtliche Verbrauchsstände, um spätere baubedingte Verbräuche separat abrechnen zu können.
Temporäre Aufrechterhaltung des Betriebs
Trotz des entstandenen Schadens konnte der Praxisbetrieb für etwa zwei Wochen in eingeschränkter Form fortgeführt werden – eine Maßnahme, die in enger Abstimmung mit dem Praxisteam und auf Initiative der REG Ingenieure ermöglicht wurde. Durch gezielte technische Sicherungsmaßnahmen, organisatorische Vorkehrungen und die bewusste Wahl eines gestuften Rückbaus gelang es, dringende Behandlungen weiter anzubieten und geplante Eingriffe geordnet abzuwickeln. Für die Praxis bedeutete dies nicht nur eine spürbare wirtschaftliche Entlastung, sondern auch die Aufrechterhaltung der Patientenversorgung in einer Übergangszeit.
Sicherung der Medizintechnik
Ein besonderer Fokus lag auf der hochsensiblen Medizintechnik: Die Dentaltechnik wurde von spezialisiertem Fachpersonal demontiert und sicher eingelagert. Das Röntgengerät wurde in passgenaue Schutzhalterungen verpackt, um Transportschäden auszuschließen. Die strukturierte Abschaltung aller Systeme gemäß technischem Protokoll bildete die Grundlage für eine reibungslose spätere Wiederinbetriebnahme.
Bestandsaufnahme & Dokumentation
Digitaler Zwilling der Praxis
Zur vollständigen Dokumentation der Ausgangslage und zur Vorbereitung des Wiederaufbaus wurde eine hochauflösende 3D-Schadensdokumentation der Praxis erstellt. Dieser digitale Zwilling dokumentierte nicht nur Raumgeometrie und Möblierung, sondern auch technische Installationen und Anschlusspunkte. Er diente allen Projektbeteiligten als gemeinsame Planungs- und Ausführungsgrundlage und ermöglichte die Erstellung exakter Grundrisse und Detailansichten.
Dokumentation technischer Einbauten
Ergänzt wurde die 3D-Schadensdokumentation durch eine umfassende Fotodokumentation – insbesondere von technischen Einbauten in Einbaumöbeln und Schränken. So konnten selbst kleinste Details bei der späteren Wiederherstellung exakt rekonstruiert werden.

Material- und Bauteildokumentation
Ergänzt wurde die Schadensdokumentation durch eine detaillierte Erfassung sämtlicher Oberflächenmaterialien, Ausstattungen und technischen Komponenten. Von der Bodenbeschichtung bis zu den Anschlüssen der Dentalgeräte wurden alle Elemente systematisch katalogisiert. Diese strukturierte Dokumentation schuf die Grundlage, um im Wiederaufbau die ursprünglich verwendeten und qualitätsgerechten Materialien zielgenau zu reproduzieren.
Fortlaufende Dokumentation des Projektverlaufs
Eine lückenlose Fotodokumentation begleitete sämtliche Arbeitsschritte – vom Rückbau über verdeckte Einbauten bis zur Endreinigung. Diese Erfassung sicherte die Qualität, dokumentierte den Fortschritt gegenüber Sachverständigen und stellte eine lückenlose Transparenz für alle Projektbeteiligten sicher.
Arbeitsvorbereitung, Planung und technische Konzeption
Transparente Termin- & Ablaufplanung
Im Anschluss an die Sofortmaßnahmen erstellte das Projektteam einen detaillierten Ausführungsterminplan, der allen Projektbeteiligten – einschließlich Versicherung, Regulierer und Sachverständigen – jederzeit zur Verfügung stand. Diese vollständige Transparenz sorgte dafür, dass Entscheidungen schnell getroffen und zeitkritische Arbeitsschritte ohne Verzögerungen umgesetzt werden konnten. Die Planung integrierte nicht nur externe Prüf- und Abnahmetermine, sondern auch die spezifischen Inbetriebnahmezeiten der Dentaltechnik, sodass technische Engpässe von vornherein ausgeschlossen waren.
Durchdachte Baustelleneinrichtung & Logistik
Die Baustelleneinrichtung wurde nicht nur funktional, sondern auch logistisch optimiert. Neben Sanitäreinrichtungen, einem Bauleitungscontainer und Materialcontainern richtete das Team einen separaten, geschützten Lagerplatz im nahen Umfeld ein. Dies ermöglichte eine fachgerechte und zugleich schnell zugängliche Lagerung des sensiblen Praxisinventars – ein Faktor, der den späteren Wiedereinzug erheblich beschleunigte.
Präzise Mengenermittlung & gezielte Materialauswahl
Die Mengenermittlung basierte auf der zuvor erstellten 3D-Schadensdokumentation, was eine exakte Kostenschätzung und realistische Terminplanung ermöglichte. Bei der Material- und Systemauswahl wurde konsequent darauf geachtet, das Qualitätsniveau der ursprünglichen Praxisausstattung zu erreichen. Bodenbeläge, Wandoberflächen und praxisrelevante Ausstattungselemente wurden so ausgewählt, dass sie in Funktionalität, Langlebigkeit und technischer Wertigkeit dem Zustand vor dem Schaden entsprechen.
Vorausschauende Priorisierung der Bau- & Installationsreihenfolge
Ein wesentlicher Erfolgsfaktor war die präzise Abstimmung der Bau- und Installationsschritte. Die komplexen Wiederinbetriebnahmezeiten der Medizintechnik – insbesondere der Röntgentechnik mit erforderlicher Abnahme durch einen spezialisierten Sachverständigen sowie einer weiteren Prüfung durch das Gewerbeaufsichtsamt – wurden von Beginn an in den Zeitplan integriert. So konnte verhindert werden, dass technische Freigaben den Fertigstellungstermin verzögerten.
Frühzeitige Integration von Brandschutzanforderungen
Die brandschutzrelevanten Maßnahmen wurden gemäß dem bestehenden Brandschutzkonzept fachgerecht umgesetzt und lückenlos dokumentiert. Sämtliche Arbeiten an Boden-, Wand- und Deckenkonstruktionen erfolgten in enger Abstimmung mit sachkundigen bzw. sachverständigen Prüfern, die die ordnungsgemäße Ausführung abschließend abnahmen. Dadurch konnte der Brandschutz analog zum vor dem Schaden vorhandenen Schutzniveau wiederhergestellt und der Praxisbetrieb termingerecht aufgenommen werden.
Lieferengpässe aktiv umgangen
Durch gezielt vorgezogene Ausschreibungen und frühzeitige Materialbestellungen konnten bekannte Lieferengpässe – etwa bei Hohlbodensystemen oder Strahlenschutzbekleidungen – vollständig umgangen werden. Diese proaktive Vorgehensweise verhinderte Verzögerungen und sorgte für einen reibungslosen Bauablauf.
Kundennutzen im Projektverlauf
Für die Praxisleitung bedeutete diese Herangehensweise vor allem Sicherheit und Planbarkeit. Durch die transparente Terminsteuerung, die frühzeitige Materialbeschaffung und die enge Abstimmung aller Beteiligten konnten Unsicherheiten vermieden, Kosten stabil gehalten und die Wiedereröffnung ohne Verzögerung realisiert werden. Die Planung bildete damit das stabile Fundament für alle folgenden Bauphasen.
Verlässliche Kostenermittlung und wirtschaftliches Beschaffungsmanagement
Belastbare Grundlage für Entscheidungen
Ein zentrales Element der Projektsteuerung war die transparente und verlässliche Kostenermittlung. Auf Basis einer detaillierten Schadensaufstellung konnten sämtliche Ausgaben und Zahlungsflüsse präzise gesteuert werden. Diese Vorgehensweise schuf Transparenz – insbesondere für Versicherungen und Regulierer – und wurde so zu einem entscheidenden Erfolgsfaktor in einem Projekt mit zahlreichen Beteiligten und komplexen Einzelleistungen.
Gezielte Material- und Leistungsauswahl
Die ermittelten Kosten dienten als Grundlage für eine bedarfsgerechte Material- und Leistungsauswahl. Bestellungen wurden so terminiert, dass alle benötigten Komponenten rechtzeitig zur Verfügung standen und keine Verzögerungen im Bauablauf entstanden.
Effiziente Zusammenarbeit mit externen Partnern
Der externe Dienstleister Phönix übernahm definierte Leistungen in der Umsetzung und trug maßgeblich zum schnellen Baufortschritt bei. Die Übergabe der einzelnen Gewerke an Phönix erfolgte stets nach Freigabe durch Bauleitung und Sachverständige – ein klar strukturierter Prozess, der sowohl Qualität als auch Termintreue sicherstellte.
Kundennutzen im Projektverlauf
Für die Praxisleitung bedeutete diese klare Kostenstruktur vor allem Sicherheit in einem komplexen Schadensfall. Alle relevanten Ausgaben waren von Beginn an transparent, und die Materialverfügbarkeit war jederzeit gewährleistet. Dadurch konnte sich das Praxisteam vollständig auf die Patientenversorgung konzentrieren, während das Projektteam sämtliche organisatorischen und technischen Abläufe zuverlässig steuerte.
Projektsteuerung, Bau - und Projektleitung
Ganzheitliche Steuerung aus einer Hand
Die REG Ingenieure übernahmen die vollständige Koordination des Projekts – mit klarem Fokus auf Transparenz, Kommunikation und Qualitätssicherung. Dies umfasste die Abstimmung mit Sachverständigen, Versicherungen, Behörden und Fremdfirmen ebenso wie die laufende Terminsteuerung.
Strukturierte Entscheidungsprozesse
Sonderwünsche und Änderungen wurden zeitnah geprüft und eindeutig zwischen schadenbedingten und zusätzlichen, nicht schadenbedingten Kosten abgegrenzt. Regelmäßige Jour-Fixe-Termine mit allen Beteiligten sicherten den Informationsfluss, beschleunigten Entscheidungen und ermöglichten die frühzeitige Erkennung möglicher Störungen.
Zentrale Instrumente der Projektkoordination
Zentrale Grundlage war die laufend gepflegte LOP-Liste (Liste offener Punkte), die Aufgaben, Fristen und Zuständigkeiten klar dokumentierte und entscheidend dazu beitrug, Informationsverluste zu vermeiden. Ergänzend wurde ein verbindlicher Terminplan eingesetzt, der die einzelnen Bau- und Installationsschritte koordinierte und Abhängigkeiten transparent machte. Abgerundet wurde die Projektorganisation durch eine präzise geführte Projektbeteiligtenliste mit eindeutig definierten Ansprechpartnern.
Kundennutzen im Projektverlauf
Durch diese strukturierte Organisation konnten Entscheidungen schnell getroffen, Schnittstellen sauber geklärt und Abläufe ohne Reibungsverluste umgesetzt werden. Für die Praxisleitung bedeutete das: weniger organisatorischer Aufwand, klare Ansprechpartner und die Gewissheit, dass das Projekt auch bei engem Zeitrahmen sicher gesteuert wird.
Realisierte Sanierungsmaßnahmen - Bauausführung
Technische Wiederherstellung in abgestimmter Reihenfolge
Vor Beginn des Wiederaufbaus erfolgte die vollständige Trocknung aller betroffenen Bauteile sowie die mikrobiologische Freimessung. Erst im Anschluss erfolgte die Erneuerung der technischen Installationen im Bodenbereich, verbunden mit den notwendigen Druckprüfungen und elektrischen Messungen zur Funktions- und Sicherheitsprüfung.
Wiederherstellung der baulichen Strukturen
Im Anschluss folgte die Neuinstallation des Hohlbodens und der Trockenbauwände. Korrodierte Metallprofile wurden ersetzt, Ausgleichs- und Spachtelarbeiten durchgeführt und Wandflächen neu beschichtet. In Küche und Sanitärbereich wurden zudem sämtliche Fliesen erneuert.
Installation der medizinischen Infrastruktur
Nach dem Einbau des Bodenbelags wurde die Dentaltechnik fachgerecht installiert. In der Endphase folgte die Installation der TGA-Komponenten, die Möblierung sowie der Einbau der technisch anspruchsvollen Röntgenanlage – inklusive gesetzlich vorgeschriebener Abnahmen und mikrobiologischer Beprobungen des Trink- und Dentalwassers.
Überdurchschnittlich schneller Projektabschluss
Die Wiederinbetriebnahme aller Systeme, die abschließende hygienische Freigabe und eine professionelle Endreinigung bildeten den Projektabschluss. Dank der strukturierten Planung und Umsetzung konnte die Praxis bereits nach nur vier Monaten wieder den vollen Betrieb aufnehmen – deutlich schneller als der ursprünglich veranschlagte Zeitrahmen.
Besondere Herausforderungen
Hohe Komplexität durch technische Anforderungen
Die Sanierung ging weit über die klassische Wasserschadensanierung hinaus. Sie erforderte die präzise Abstimmung baulicher, technischer und hygienischer Vorgaben – unter Einbindung der medizinischen Betriebsabläufe sowie der damit verbundenen behördlichen Anforderungen und relevanten Lieferzeiten.
Anforderungen an die Trinkwasserhygiene
Neben dem Trinkwassersystem mussten auch die dentalen Spezialeinrichtungen mit mikrobiologisch geprüften Leitungsnetzen wiederhergestellt werden. Die Behandlungseinheiten erforderten die exakte Integration von Elektrik, Druckluft- und Wasserversorgung sowie BUS-basierter Steuerungstechnik.
Perfekte Schnittstellenkoordination
Alle technischen Schnittstellen wurden frühzeitig geplant, präzise dokumentiert und ohne Abweichungen umgesetzt. So konnten Störungen bei der späteren Inbetriebnahme vollständig vermieden werden.
Kundennutzen im Projektverlauf
Dank strukturierter Koordination, technischer Expertise und klar definierten Prozessen wurden alle Anforderungen nicht nur erfüllt, sondern in einer Qualität und Geschwindigkeit umgesetzt, die das Projekt deutlich vor dem ursprünglich erwarteten Zeitrahmen zum Abschluss brachte. Der verkürzte Ausfallzeitraum reduzierte zudem die Betriebsunterbrechungskosten signifikant.















